Krankhafte Veränderungen an den Füßen sind keine Seltenheit mehr
Gesunde Füße sind selten. Diese Tatsache hat viele Ursachen. Da sie zu früh, schon im Kindesalter, in falsch gebautes und viel zu starres Schuhwerk eingezwängt werden, können sie sich nicht richtig entwickeln und sie verkümmern, ehe sie die von der Natur vorhergesehene volle Leistungsfähigkeit erreicht haben.
Wenn sie dann durch langes Stehen, durch starke Belastung oder durch harte, eben Böden einer einseitigen und übermäßigen Beanspruchung ausgesetzt sind, zeigen sie sich ihr nicht gewachsen, und es treten Veränderungen ein, die schwerwiegende Folgen haben können. Die Muskulatur ist in sich nicht ausgeglichen, einzelne Muskelpartien werden zu wenig, andere zu stark beansprucht, sie ermüden vorzeitig.
Wenn nun die Muskulatur nicht mehr funktionsfähig ist,
wird das Knochengefüge einseitig überlastet, die Bänder,
durch welche die Knochen „in Form“ gehalten werden sollen,
werden überdehnt – wenn sie nicht durch Veranlagung von vornherein
schon zu schwach für ihre Aufgabe sind – und das Knochengefüge verformt sich.
Es entsteht der Knick-, der Senk-, der Spreizfuß und die Kombination
dieser Erscheinungsformen, deren Ursache die gleiche sein kann
die man als „Zivilisationsschäden“ ansieht.
Fuß und Bein folgen ihrer normalen Funktion mechanischen Gesetzen.
Ist die Normalfunktion in grober Weise gestört, sei es
- durch Versteifung einzelner oder mehrerer Gelenke,
- durch Lähmungen einzelner Muskelpartien,
- weil die zugehörigen Bewegungsnerven ausgefallen sind,
- durch Wachstumsstörungen in den Knochen (z.B. eine Beinverkürzung),
- durch Fehlstellungen etwa als Unfallfolge oder durch angeborene Missbildungen,
- so bedarf es eines mechanisch wirksamen Ausgleichs einer solchen Funktionsstörung.
Nach den äußeren Merkmalen unterscheiden wir unter den groben Veränderungen den Spitzfuß, den Hackenfuß, den Klumpfuß, den Plattfuß und den Hohlfuß.
Knickfuß (Pes valgus)
Definition: Der Knickfuß ist durch das starke Hervortreten des inneren Knöchels zu erkennen.
Das Fersenbein weicht nach außen ab, dadurch entsteht eine Knickstellung.
Senkfuß und Plattfuß (Pes planus)
Definition: Der Senkfuß entsteht durch eine Lockerung der Längsverspannung in der Fußsohle, wodurch der Fuß abgeflacht wird. Die gesamte Fußwurzel tritt tiefer und dieser Bewegung folgen die Knochen des Vorfußes. Mit der fortschreitenden Hebung des Fußaußenrandes (Pronation) ist auch die Abweichung des Vorfußes nach außen verbunden. Je mehr sich das Längsgewölbe senkt desto mehr Auflagefläche hat die Fußsohle und wenn diese ganz aufliegt ist das der so genannte Plattfuß. Die Belastung liegt vorwiegend auf dem völlig durchgetretenen inneren Fußrand.
Spreizfuß (Pes transversoplanus)
Definition: Der Spreizfuß, entsteht bei Überbelastung des Vorfußes (z.B. Hohe Absätze bei Frauen) durch eine Lockerung der Bandverbindung zwischen den fünf Mittelfußköpfchen. Dadurch treten die fünf Köpfchen weiter auseinander und die fünf Mittelfußknochen, die als Röhrenknochen in einem leicht gewölbten Bogen angeordnet sind, liegen flach nebeneinander. Die Abflachung des Quergewölbes ist oft auch die Folge eines Senkfußes.
Metatarsalgie
Definition: Übersetzt bedeutet es Mittelfußschmerz und tritt auf infolge des Senk-Spreizfußes. Durch absenken des Quergewölbes finden die Beugersehnen an der Fußsohle nicht genügend Platz und quetschen sich einerseits gegen den (MTK) Mittelfußknochen – andererseits gegen den Boden ein.
Hallux-Valgus
Definition: Eine Abweichung der Großzehe nach außen bzw. ein Großzehenschrägstellung. Dem Hallux-Valgus geht fast immer ein Spreizfuß voraus. Wird er dann noch zusätzlich im Schuh eingeengt (Platznot bei zu engen, spitzen Schuhen!) so wird die Großzehe zwangsläufig durch bereits verkürzte, von der Achse abgekommene Sehnen nach außen gedrängt. Zusätzlich bilden sich auf der Innenseite am Großzehengrundgelenk schmerzhafte Überballen.
Spitzfuß
Definition: ist die Folge einer Versteifung im oberen Sprunggelenk oder einer Verkürzung der Wadenmuskulatur. Die Spitzfußstellung kann auch durch eine Beinverkürzung erzwungen sein. In diesen Fällen bildet der Vorfuß mit der Längsachse des Unterschenkels einen stumpfen Winkel. Die Belastung liegt vorwiegend auf dem Vorfuß.
Hackenfuß
Definition: Ist die Folge einer Lähmung der Wadenmuskulatur, wodurch die Streckergruppe als Gegenspieler das muskuläre Übergewicht erhält, der Vorfuß angehoben wird und auch das Fersenbein in eine Steilstellung gerät. Die Belastung liegt vorwiegend auf dem Fersenbeinhöcker.
Klumpfuß
Definition: ist durch eine Einwärtsdrehung des Vorfußes gekennzeichnet, bei gleichzeitiger Anhebung des inneren Fußrandes (Supination) und Spitzstellung des Fersenbeines. Die Belastung liegt vorwiegend auf der Basis (Höcker) und dem Köpfchen des fünften Mittelfußknochens. Der äußere Knöchel liegt weit hinten und tritt stark hervor.
Hohlfuß
Definition: ist am hoch gesprengten Fußrücken und der Steilstellung des Fersenbeins erkenntlich. Der Fußabdruck zeigt nur eine schwache oder gar keine Verbindung zwischen Vor- und Rückfuß. Die Belastung liegt nur auf der Ballenpartie und der Ferse.
Unterer Fersensporn
Definition: Verknöcherung der Sohlenfascie am Fersenbein. Die Sohlenfascie ist die unterste Abdeckmatte des Fußes. Dornförmige Kalkablagerung am Fersenbein.
Oberer Fersensporn ( Haglund-Ferse)
Definition: Verknöcherung der Achillessehne am Fersenbein.
Beide Fersensporne sind auf einem Röntgenbild sichtbar.
Arthritis
Definition: ist eine infektiöse Gelenksentzündung kann bei jungen und alten Menschen auftreten. Sie kann ausheilen aber jedoch auch chronisch bleiben.
Arthritis
Definition: ist eine infektiöse Gelenksentzündung kann bei jungen und alten Menschen auftreten. Sie kann ausheilen aber jedoch auch chronisch bleiben.
Diabetes mellitus
Definition: Ist eine Stoffwechselerkrankung welche zu Veränderungen der Haut und Knochenfehlstellungen führt. Häufig treten Empfindungsstörungen (PNP) Polyneuropathie, hier kann beispielsweise die Unterscheidung von heiß-kalt bzw. Druck und Berührung oftmals nicht richtig oder gar nicht mehr wahrgenommen werden. Des Weiteren ist die Haut wesentlich empfindlicher und somit Pflegebedürftiger, eine „Tägliche Kontrolle der Füße“ ist daher sehr wichtig.
Bei krankhaften Veränderungen fragen sie Ihren Arzt oder Orthopädieschuhtechniker.